NSG Tongrube Brink und Wölbacker in Coesfeld-Brink

Fotos: Winfried Rusch

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NSG "Wölbacker" in Coesfeld-Brink

Fotos: Winfried Rusch

 

Eigentum: NRW Stiftung

 

Pflegemaßnahmen:

 

Größe: Flur 27, Flurstück 104 (NSG Wölbacker), Fläche: ha

 

Ansprechpartner: Rudi Averkamp


25.11.2005

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Flur und Flurstücke ermitteln: Quelle TIM-online (nrw.de)


Weidehütte für Rinder und Eulen - 30.11.2005

Im Norden von Coesfeld betreut der NABU Kreisverband, unterstützt von der hiesigen Naturförderstation, eine ehemalige Tongrube. Die zahlreichen Kleingewässer, alte und neu angelegte, bieten Lebensraum für eine große Zahl von Laubfröschen, viele andere Amphibien und seltene Vertreter der Vogelwelt.

Das Pflegekonzept sieht eine extensive Beweidung vor. Derzeit halten zehn Rinder den Aufwuchs kurz und verhindern, dass die Gewässerufer verbuschen.

 

Da ein Teil der rund 10 Hektar großen Gesamtfläche ziemlich kahl ist, wurde die Idee geboren, hier eine Weidehütte in münsterland-typischem Stil zu errichten. Um möglichst viele authentische Materialien zu bekommen, haben wir eine alte Holz-Hütte bei Burgsteinfurt abgebaut, die dort rund 100 Jahre gestanden hatte und wegen Umbruchs der Weide nicht mehr gebraucht wurde. Beim Abriss fanden wir Spuren von Mardern, Fledermäusen und Eulen. Dies zeigte uns deutlich, welch wertvollen Lebensraum ein solch kleines Bauwerk für viele Tierarten darstellt.

 

Gebaut wurde die Hütte mit alten Feldbrandsteinen vom Denkmalhof in Burgsteinfurt sowie mit sehr alten Eichenbalken und Hohlziegeln von der abgebauten Holzhütte. Das hundert Jahre alte Bauholz ist immer noch recht kernig, wovon einige vergebliche Versuche zeugen, einen dicken Nagel in das Holz zu treiben.

Im Inneren der Hütte wurde ein Schleiereulenkasten angebracht, der blitzschnell angenommen wurde, wie unser Mitglied Heinz Kramer sehr bald erfahren durfte. Heinz war für die Maurerarbeiten zuständig und hatte eine Jacke in der Hütte zurückgelassen, auf der er dann später mit zwiespältigen Gefühlen einen großen weißen Fleck entdeckte. Installiert wurden außerdem eine Niströhre für den Steinkauz und ein geräumiges Domizil für Fledermäuse. Ob sich all dies unterschiedliche „Geflügel“ in Zukunft vertragen wird, bleibt abzuwarten. Vielleicht kommt es ja auch zu „heimlichen Absprachen“ hinsichtlich Wohnrecht und Verweildauer, von denen wir Menschen nie etwas erfahren werden.

 

Da stand nun unser Bauwerk prächtig im hellen Sonnenschein, als am 9. Oktober Bauherren und -meister, Sponsoren und Nachbarn zur Einweihung erschienen. Man labte sich an Bio-Köstlichkeiten, diskutierte und staunte ob der gelungenen Verbindung, die hier Natur und Kultur eingegangen sind. Rudolf Averkamp, einer der Ideengeber des Hüttenbaus, fand den richtigen Ton zur Begrüßung der Gäste, als er die Entstehungsgeschichte der Aktion erzählte. Die Bedeutung einer solchen Viehhütte, auch als ein immer seltener werdendes Kulturgut, mag manchem der Zuhörer dabei erst aufgegangen sein. Die Rindviecher hielten derweil gebührend Abstand und waren erst am späten Nachmittag wieder die „Platzherren“.

Geplant wurde die Hütte von Klaus Lütke-Sunderhaus, der an zahlreichen Abenden und Wochenenden die Holzarbeiten erledigte. Von Klaus sind auch die drei Bänke an den Rändern sowie der Heckbaum am Eingang des Geländes gezimmert worden.. Finanziell unterstützt wurde der Bau sowohl von der Naturförderstation des Kreises Coesfeld als auch vom hiesigen Heimatverein.

Rainer Gildhuis


NABU-QUARTIER FÜR NEUNTÖTER von Walter Vest - 13.11.2002

Es war eigentlich zu erwarten, dass der Rotrücken-Würger, der auch im Volksmund "Neuntöter" oder "Dorndreher" genannt wird, eines Tages auf der Stiftungsfläche von NRW in Gaupel auftauchen würde. Hatten nicht M. Steven und Chr. Göcking im Mai 2001 ein einzelnes Männchen dort erspäht? Den unbestechlichen Augen von Elmar Meier gelang es mit etwas Glück, im Juli 2002 wiederum ein Neuntöter-Männchen im erwähnten Gebiet auszumachen. Er bat mich, der Sache auf den Grund zu gehen, was ich gerne tat. Die Stiftungsfläche Gaupel ist ein 10,5 ha großer Grünland-Riegel, der im Innern durch fünf parallel verlaufende 20 x 300 m große gewölbte Grünlandstreifen gegliedert ist. Die Grenzbereiche dieser Streifen sind muldenartig vertieft und teilweise ausgeweitet. Sie sind feucht und Standorte von zwei Gebüschreihen und 16 dorntragenden Sträuchern Wildrose, Schlehe, Weißdorn: also ein Habitat par excellence für den Neuntöter!

 

Bei meinen Erkundungen im Juli 2002 begegnete ich dem Neuntötermännchen regelmäßig auf den Spitzen der Dornbüsche sitzend und ausspähend, sein typisches Jagdverhalten zeigend. War denn vielleicht bei so viel "Reviertreue" noch mehr zu erwarten?

Und es war:

1. Am 12. Juli 2002 beobachtete ich ein Männchen jagend zwischen Dornsträuchern und Mulden (mit Monika).

2. Am 18. Juli 2002 beobachtete ich sowohl ein Männchen und ein Weibchen, letzteres in 20 m Entfernung jagend.

3. Am 3. August 2002 entdeckte ich die ganze Familie auf dem Stacheldraht eines Weidezaunes, der sich quer durch die Fläche hinzieht: die beiden adulten und mindestens ein juveniles (flügge - mit Hans Haufe).

4. Am 4. August 2002 beobachtete ich wiederum das Männchen und einen Jungvogel in 20 m Entfernung. Der Vogel war flügge und beherrschte perfekt die Jagdmethode seiner Art (mit Waltraud).